21. Januar 2020 in Berlin – Tomas Venclova, Ellen Hinsey und Durs Grünbein präsentieren im Rahmen der Veranstaltung „Der lange Schatten der Jahrhundertmitte. Ein Abend für Tomas Venclova“ Literatur (Lesung und Gespräch)


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Datum/Zeit
Date(s) - 21/01/2020
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort
Akademie der Künste, Plenarsaal

Kategorien


Ein Abend für Tomas Venclova

Lesung
und Gespräch
Dienstag, 21.01.2020, 19:00 Uhr

Akademie der Künste
Plenarsaal

Pariser Platz 4
10117 Berlin

Im Rahmen der Veranstaltung »Der lange Schatten der Jahrhundertmitte. Ein Abend für Tomas Venclova«
Lesung und Gespräch mit Tomas Venclova, Ellen Hinsey und Durs Grünbein
Moderation: Matthias Weichelt

In deutscher und englischer Sprache

Eintritt:

€ 6,- / erm. € 4,-

Weiterführende Links
Weitere Informationen zur Veranstaltung:
https://www.adk.de/de/programm/index.htm?we_objectID=60512&utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=litauen_erleben_newsletter_januar_2020&utm_term=2020-01-03

Tomas Venclova
Der magnetische Norden – Gespräche mit Ellen Hinsey. Erinnerungen
Aus dem amerikanischen Englisch von Claudia Sinnig

Inhalt

Er hat sie alle noch gekannt: Joseph Brodsky und Czesław Miłosz ebenso wie Wisława Szymborska, Anna Achmatowa, Boris Pasternak und die sowjetischen Dissidenten. Als Kind erlebte Tomas Venclova die Okkupation seiner Heimat – erst durch die Sowjets, dann durch die Nazis. Sein Hunger nach Welt war unstillbar: Er ging nach Leningrad, lernte Sprachen, befasste sich mit der modernen Poesie und geriet als Übersetzer und Dichter früh ins Visier des KGB. 1976 gehörte er zu den Mitbegründern der litauischen Helsinki-Gruppe für Menschenrechte. Während eines Aufenthaltes in den USA wurde ihm 1977 die sowjetische Staatsbürgerschaft entzogen. Er lehrte bis 2012 an der Yale University und lebt seit 1990 auf zwei Kontinenten – ein Emigrant, der am unabhängigen Litauen zu viel auszusetzen hatte, um in sein Heimatland zurückzukehren, und sein Exil als »Glücksfall« empfand.

In Gesprächen mit seiner Dichterkollegin und Übersetzerin Ellen Hinsey rekapituliert er sein Leben und lässt das 20. Jahrhundert wiederauferstehen: Ob es um Freundschaften geht oder um Fragen der Poesie, ob er über die Politik der Großmächte oder über die verwickelte Geschichte Mittelosteuropas spricht – Venclovas Klugheit und Selbstironie geben dieser großen europäischen Erzählung von Entwurzelung und Heimatlosigkeit etwas heiter Gelassenes.

Durs Grünbein
Aus der Traum (Kartei) – Aufsätze und Notate
Mit Abbildungen

Inhalt

Provokativer könnte ein poetischer Buchtitel nicht sein, und doch lässt der Dichter an einem nicht zweifeln: »Ganz insgesamt wird das, was man die Realität nennt, überschätzt.« Und so steuert er im ersten Teil seines Buches mit aller Kraft der Imagination konsequent hinein in die Sturmzone jener Realität, die den meisten als das Maß aller Dinge erscheint.

Als welthistorisches Ereignis zeigt sich der Widerspruch zwischen Realität und Traum im Untergang eines Staates, der DDR, und den Metamorphosen seiner Gesellschaft bis heute. An den Gegensätzen von Freiheit und Solidarität auf der einen Seite, Hass und Spaltung auf der anderen, an Deutschland und Europa entwickelt der Autor im zweiten Teil seine Idee eines phantasiegeleiteten Widerstands gegen den Fetisch kruder Realität.

Wo aber lägen Traum und Wirklichkeit näher beisammen als in der Kunst? In einer dritten Sektion wendet sich der Autor jenen Dichtern und Philosophen zu, an deren Ästhetiken und Ideen er die eigenen Vorstellungen geschärft hat. Der Bogen spannt sich von der Antike bis in die Gegenwart, von Ovid über Pascal und Descartes bis Celan.

Durs Grünbeins neues Buch ist eine über Leitmotive miteinander verbundene Sammlung von Schriften verschiedener Genres: aus Aufsätzen, Reflexionen, Reden, Traumnotizen, Vorträgen, Sprechertexten und Gedichten. Ihr Ursprung verdankt sich der speziellen Arbeitsweise des Dichters. Aus der sammelnden und ordnenden Kartei seiner Stichworte ist ein Fundbuch hervorgegangen, das sich auf jeder Seite gewinnbringend aufschlagen lässt.

Durs Grünbein
Nach den Satiren – Gedichte

Inhalt

Fünf Jahre nach Falten und Fallen zieht der Autor eine Bilanz seiner dichterischen Arbeit vor dem magischen Jahr 2000. Die enzyklopädische Neugier, die Grünbeins Texte seit jeher prägte, kennzeichnet auch diese Gedichte, in denen er sich neues poetisches Terrain erschließt.

Tomas Venclova
Gespräch im Winter – Gedichte
Aus dem Litauischen von Claudia Sinnig und Durs Grünbein. Mit einem Nachwort von Durs Grünbein.

Inhalt

Ein Dichter kehrt nach Jahrzehnten der erzwungenen Abwesenheit zurück in das polnisch-litauisch-weißrussische Grenzgebiet und blickt über das „schmale geduldige Land, von der Nacht schon erdrückt“ – eine Landschaft, in deren von Geschitsgewalt verzerrten Zügen das zarte Gesicht des im Wassers sich spiegelnden Kindes kaum mehr zu ahnen ist.

Tomas Venclova zählt wie seine Freunde Joseph Brodsky und Czeslaw Milosz zu den wichtigsten osteuropäischen Lyrikern des 20. Jahrhunderts, deren Werk zum größten Teil im amerikanischen Exil entstand. Trotz Übersetzungen ins Englische, Russische, Polnische und Deutsche ist dieser größte Dichter litauischer Sprache bisher nur Kennern ein Begriff. Mit Brodsky, der ihn bis zu seinem Tode unermüdlich propagierte, teilt er die Liebe zu den metaphysical poets, zur Dichtung Mandelstams – vor allem aber die Verpflichtung, so zu schreiben, daß man von den Vorgängern, die einen die poetische Rede gelehrt haben, verstanden wird.

Zum siebzigsten Geburtstag des Dichters erscheint eine repräsentative Auswahl aus seinem lyrischen Werk. Venclovas Erkenntnisorgan ist das Ohr. Metrum, Reim, Klang und eine raffinierte Strophenstruktur sind seine Ausdrucksmittel. Durs Grünbein und Claudia Sinnig stellen sich den Herausforderungen einer Übersetzung, die dem formalen Reichtum dieser Dichtung gerecht zu werden versucht.

„Berühre das Gras nun, das kühle, der Kindheit./Hier bist du zu Haus. Dreifach soll rauschen das Meer/ In der Muschel der Nacht. Daß die Gnade dich finde:/ Einer neuen Ära, die keine Posten mehr braucht,/ Einer Luft, die sich sehnt nach der einzelnen Stimme.“ Ein Dichter kehrt nach Jahrzehnten der erzwungenen Abwesenheit zurück in das polnisch-litauisch-weißrussische Grenzgebiet und blickt über das „schmale geduldige Land, von der Nacht schon erdrückt“ – eine Landschaft, in deren von Geschichtsgewalt verzerrten Zügen das zarte Gesicht des im Wasser sich spiegelnden Kindes kaum mehr zu ahnen ist.

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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Verschiedene Medien und Formate:
Tomas Venclova: Der magnetische Norden – Gespräche mit Ellen Hinsey (eBook (EPUB), 2017) – Osiander.de
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Verschiedene Medien bzw. Formate:
Durs Grünbein: Aus der Traum (Kartei) (eBook (EPUB), Suhrkamp Verlag 2019) – Osiander.de
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Durs Grünbein: Aus der Traum (Kartei) (Buch (Hardcover), Hatje Cantz Verlag 2012) – Osiander.de
Durs Grünbein: Nach den Satiren (Buch (kartoniert), 2019) – Osiander.de
Durs Grünbein: Nach den Satiren (Buch (Hardcover), 1999) – Osiander.de

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