04. Oktober 2019 in München – Sibylle Lewitscharoff und Christian Lehnert präsentieren im Rahmen der Jahrestagung des Ökumenischen Stundengebets e.V. zum Thema „Liturgie in der Stadt“ (Lesung und Gespräch)


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Datum/Zeit
Date(s) - 04/10/2019
20:00 - 22:00

Veranstaltungsort
Katholische Akademie in Bayern

Kategorien


Sibylle Lewitscharoff und Christian Lehnert

Lesung
und Gespräch
Freitag, 04.10.2019, 20:00 Uhr

Katholische Akademie in Bayern

Mandlstraße 23
80802 München

Im Rahmen der Jahrestagung des Ökumenischen Stundengebets e.V. zum Thema »Liturgie in der Stadt«
Christian Lehnert im Gespräch mit Sibylle Lewitscharoff
Eintritt:

Einlass nur durch Teilnahmegebühr für den gesamten Veranstaltungsfreitag € 30,-
Anmeldung bis 20.09.2019 erforderlich unter https://www.kath-akademie-bayern.de/veranstaltungsbuchungsformular/veranstaltungsbuchung/liturgie-in-der-stadt.html
Weiterführende Links
Weitere Informationen zur Veranstaltung:
https://www.kath-akademie-bayern.de/veranstaltungen/veranstaltungen/veranstaltung/2019-liturgie-in-der-stadt.html

Sibylle Lewitscharoff, Najem Wali
Abraham trifft Ibrahîm – Streifzüge durch Bibel und Koran

Sachbuch-Bestenliste

Inhalt

Eine hochdramatische Szene: Der Vater beugt sich über den wehrlosen Jungen, das Messer blitzt in seiner Hand – da befiehlt ihm im letzten Moment ein Engel, statt des eigenen Sohnes einen Widder zu opfern. Die Geschichte von Abraham und Isaak ist bekannt. Dass sie dem Philosophen Kierkegaard eine schlaflose Nacht am Berliner Gendarmenmarkt bescherte, in deren Verlauf ihm eine göttliche Maus erschien, um Fragen der Barmherzigkeit zu erörtern – das weiß nur Sibylle Lewitscharoff. Was wiederum der Koran aus diesem Stoff macht, davon erzählt uns Najem Wali.

Von Eva bis Maria, von Moses bis Satan: Neun Figuren aus Bibel und Koran haben die sprachmächtige Religionswissenschaftlerin Sibylle Lewitscharoff und der irakisch-deutsche Autor Najem Wali ausgewählt. Deren Geschichten gehen die beiden aus ihrer je eigenen Sicht nach, temperamentvoll, engagiert, auch augenzwinkernd. Mit dem geplagten Hiob fragen sie nach der göttlichen Gerechtigkeit, mit Jona, dem ängstlichen Wal-Reisenden, nach Mut und Toleranz und berühren mit ihrem Dialog zwischen den Weltreligionen die Krisen unserer Zeit.

Sibylle Lewitscharoff
Geisterstunde – Essays zu Literatur und Kunst

Inhalt

»Stellen Sie sich bitte vor: Peter Handke, der Spatzen liebt und ihnen die muntersten, zwitschrigsten Passagen seiner Prosa gewidmet hat, weilte in der Öffentlichkeit als Spatzenschönheit unter uns.« Stellen Sie sich weiter vor: Robert Walser, wie er »vorbildlich gekleidet auf spazierlustigen Beinen« durchs Totenreich wandert. Vielleicht begegnet er dort dem Pilger Dante auf seiner Reise durch die drei Welten des Jenseits, der Erlösung zustrebend. Uns Irdischen begegnet sie als Ahnung in den Altarbildern van Eycks, in den berauschenden Zeichnungen Achilles Rizzolis.

»Guten Morgen oder besser: Guten Abend«, begrüßt Sibylle Lewitscharoff die ihr vorausgegangenen Dichter und Künstler. Sie umarmt die Schmerzensmänner Kafka und Beckett, blickt mit Bolaño in den kalten Glutkern der Hölle, findet in den Gemälden Rembrandts einen Quell religiöser Zuversicht, lässt sich kitzeln von Romananfängen und Malweisen und widmet ihnen Essays von solcher Sprachkraft und Erkenntnisfülle, dass »das Hören und Sehen einem nicht vergeht, sondern geschärft wird« (Süddeutsche Zeitung).

Sibylle Lewitscharoff
Von oben – Roman

Inhalt

»Vor dem Tod. Nach dem Tod. Das sind zwei grundverschiedene Arten, die eigene Existenz zu erfahren und auf sie zu blicken. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich bin oben.« Aus der Vogelperspektive blickt Sibylle Lewitscharoffs unbehauster Erzähler hinab auf sein eigenes Grab, die hinterbliebenen Freunde und Nachbarn, auf Fremdes und Vertrautes in der unter der Hitze stöhnenden Stadt. Körper- und willenlos driftet er durch den Himmel über Berlin, erscheint mal hier, mal dort, ein stiller Beobachter, Zeuge von Schönem und Schrecklichem, mit übernatürlicher Hör- und Sehkraft begabt, doch zur Handlungsunfähigkeit verdammt. Seine Erinnerungen sind lückenhaft, seine Zukunft ungewiss. Was darf er hoffen, was muss er fürchten: Hölle? Fegefeuer? Himmlisches Paradies?

Furchtlos befragt Sibylle Lewitscharoff – »mit allen Wassern gewaschene Schleusenwärterin zwischen Diesseits und Jenseits« (Süddeutsche Zeitung) – in ihrem neuen Roman unsere Gottes- und Seinsvorstellung, unsere Wahrnehmung von Ich und Welt, von Leben und Sterben. Am Ende dieser kühnen Seelenreise durch das Berlin der Gegenwart, in das Zwischenreich der Lebenden und Toten löst sich jede Ordnung auf: Sie mündet in eine fiebrige Apotheose, die eine überraschende Selbsterkenntnis bereithält.

Christian Lehnert
Cherubinischer Staub – Gedichte

Inhalt

Christian Lehnerts siebentes Gedichtbuch versucht erneut ein Äußerstes: Ausgehend von zweizeiligen Verknappungen bis an den Rand des Schweigens, über Sonett, Ode und Terzine bis hin zu vielgestaltig ausgreifenden Poemen sendet diese Dichtung experimentelle Sonden ins Unbekannte.

Mehrfach begibt sich der Dichter in ein »Wörterbuch der natürlichen Erscheinungen«. Darin öffnen sich ihm Welt und Signatur von Schnee und Frost, Moos und Laub. Zu Sprache werden ihm Federgeistchen, Feuerkäfer, Fliegen und Falken. Ebenso versteht er sich später auf die Rede der Fichten und Buchen. Schließlich geht es um menschliches Schicksal, um mythische wie historisch-reale Stoffe. Hier verbindet er Polaritäten wie den Baal von Palmyra und die Todeserfahrung des Obersten Lehnert im Zweiten Weltkrieg.

Lehnerts Dichtung speist sich aus der deutschen Mystik. Von Jacob Böhme und Angelus Silesius übernimmt er die doppelbödig-eindringliche, Spiritualität und Physis verbindende Rede. In Lehnerts Gedichten ereignet sich, im vielberufenen Zeitalter des Digitalen, eine Wiederauferstehung analogen Denkens – und hier haben die Gedichte auch ihren widerständigen Ort in der Gegenwart: als Behauptungen von »Sinn« in den Erscheinungen, als Näherungen an eine letztlich unsagbare Mitte.

Christian Lehnert
Der Gott in einer Nuß – Fliegende Blätter von Kult und Gebet

»Gott ist ein lauter Nichts.«

Über Sinn und Aufbau der kultischen Handlungen und Texte, die als Gottesdienst oder Messe im Zentrum religiöser Praxis des Christentums stehen, ist viel geschrieben und spekuliert worden – meistens in theoretisch-theologischer Absicht. Christian Lehnert, selbst Theologe, wählt für seine Annäherung an dieses Zentralgeschehen des Kults einen besonderen, seinen eigenen Weg: den des Dichters. In der für ihn typischen Gattungsmischung von Reflexion, Schau und Erzählung, bei der die verschiedensten sprachlichen Register von kristallklarer bis hin zu expressiver Prosa gezogen werden, nähert sich Lehnert den feststehenden Formen des kultischen Vollzugs, deren Bedeutung vielen längst verloren ist: Kyrie, Gloria, Glaubensbekenntnis, Abendmahl … Auf diesem Weg führen seine Beobachtungen und Meditationen in eine energetische Erfahrung der »Leere«, die sich auf mystisches Gotteserlebnis zurückbesinnt und landläufige Verständnisroutinen durchbricht.

Kritisch und polemisch fordert Lehnert dabei den Konservativismus und seine erstarrte Religionspraxis ebenso heraus wie die charismatischen, liberalen oder esoterischen »Bewegungen«, die glauben, das Christentum auf dessen »Totenfeld« beerben zu können.

Christian Lehnert
Korinthische Brocken – Ein Essay über Paulus

Ein Essay, der die Konturen eines neuen Christentums sucht

Er ist der Protagonist, einer der meistgedeuteten und meistbekämpften Denker des Christentums. Nicht aus Selbstsicherheit und mit Weltgewandtheit hat dieser Apostel gesprochen, sondern auf dem unsicheren Grund eines Neuanfangs, angetrieben durch Widersprüche, als ein Fragender, der mit der Sprache kämpfte und ihr Begriffe wie »Kirche« und »Wiederkunft« des Christus erst abrang. Am Scharnier zwischen Judentum und Griechentum hat Paulus entscheidende philosophisch-theologische Fragen gestellt: nach dem Subjekt, nach Zeit und Geschichte – und danach, wie Gott ins Wort kommt.

Christian Lehnerts Essay, eine expressiv-dichterische ebenso wie begrifflich scharfe Auslegung des berühmten ersten Korintherbriefes, ist ein Versuch, aus der postsäkularen Gegenwart heraus in biographischer Rekonstruktion, über Textarbeit und durch eigene Erfahrungen das zu erlauschen, was bei Paulus erstmals zur Sprache findet.

Dieses Buch erkennt, gewiss nicht zu jedermanns Gefallen, einen Paulus, der über die modernen Verlusterfahrungen des Glaubens und über die Beliebigkeiten eines »Wellness«-Christentums hinausführt ins Offene.

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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Verschiedene Medien bzw. Formate:
Geisterstunde – Essays zu Literatur und Kunst (Buch (kartoniert), 2019) – Osiander.de
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Von oben (Buch (Hardcover), 2019) – Osiander.de
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Der Gott in einer Nuß (Buch (Hardcover), 2017) – Osiander.de
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Cherubinischer Staub (eBook (EPUB), 2018) – Osiander.de
Cherubinischer Staub (Buch (Hardcover), 2018) – Osiander.de
Korinthische Brocken – Ein Essay über Paulus (eBook (EPUB), 2013) – Osiander.de
Korinthische Brocken – Ein Essay über Paulus (Buch (Hardcover), 2018) – Osiander.de

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