Datum/Zeit
Date(s) - 04/09/2020
16:00 - 21:00
Veranstaltungsort
Literarisches Colloquium Berlin
Kategorien
Achtung: Diese Veranstaltung findet auch online statt!
//open : closed borders// – grenzgänger festival (I)
VOR ORT IM LCB UND LIVESTREAM
Panels mit den Grenzgänger·innen Wolfgang Reinke, Rainer Schildberger, Valerie Fritsch, Yannic Federer und Stanisław Mucha
Ausstellungseröffnung //open : closed borders photographers //
Gespräch: Marcus Reichmann (Kurator) mit Andrea Diefenbach, Frank Gaudlitz, Loredana Nemes (angefragt) und Rebecca Sampson
Bei gutem Wetter open air | Stream auf www.lcb.de/openclosedborders | Gutwettertickets online ab 26. August 2020, 12 h | Weitere Infos am Ende dieser Seite
16:00 – 17:00 h | Panel 1
Die Dynamik der Krise. Zwischen Nullpunkt, Neuanfang und Restitution
Gespräch: Wolfgang Reinke und Rainer Schildberger | Moderation: Tabea Grzeszyk
Die ökonomische Krise, die Griechenland bewältigen musste, bot den Möglichkeitsraum für emanzipatorische gesellschaftliche Entwicklungen: der vor allem strukturellen Krise wurden kreativ neue Wege des Zusammenlebens entgegengesetzt. Wolfgang Reinkes Dokumentarfilm Krisis (D, 2018) zeigt, wie drei Griech∙innen sich in einer solidarischen Klinik der sozialen Katastrophe entgegenstellen. Rainer Schildberger berichtet in seinen Hörfunkbeiträgen Ingredients of Democracy (rbb/DLF 2016) und Das bittere Herz Griechenlands (SWR 2016) von politischen und (land-)wirtschaftlichen Initiativen für Wege aus der Misere. Mit der Journalistin Tabea Grzeszyk diskutieren sie über Potenziale in Krisenprozessen und die Restaurierung politischer Macht jener Kräfte, die durch die Krise historisch delegitimiert sein müssten.
Das Hörfunk-Feature Das bittere Herz Griechenlands – Eine Familie und ihre Olivenbäume (https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/das-bittere-herz-griechenlands-eine-familie-und-ihre-olivenbaeume-swr2-leben-2020-09-03-102.html) von Rainer Schildberger läuft am Do, den 3.9.2020 um 15:05 Uhr bei SWR2 Leben.
18:00 – 19:00 h | Panel 2
Wenn das Schweigen zu laut wird. Über die transgenerationelle Weitergabe von Traumata
Gespräch: Valerie Fritsch, Yannic Federer und Stanisław Mucha | Moderation: Daniela Dröscher
Das vergangene Jahrhundert ist gezeichnet von historischen Zäsuren, die meist durch brutale, systeminhärente Gewalt herbeigeführt wurden. Doch inwiefern werden unverarbeitete, traumatische Erlebnisse der Eltern- oder Großelterngeneration an die Nachkommen weitergegeben? Yannic Han Biao Federer arbeitet an einem Roman, der über (s)eine Familiengeschichte den Menschenhandel im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts sowie die Diskriminierung der chinesischen Minderheit in Indonesien thematisiert. In seinem Dokumentarfilm Kolyma begibt sich Stanisław Mucha in den Nordosten Sibiriens, wo unter Stalin Millionen von Menschen gezwungen wurden, nach Gold zu schürfen. Valerie Fritschs Roman Herzklappen von Johnson & Johnson (Suhrkamp Verlag, 2020) verschränkt in der Hauptfigur Alma das Schicksal ihres Sohnes, der keinen Schmerz empfinden kann, mit den Traumata ihrer Großelterngeneration. Im Gespräch mit der Autorin Daniela Dröscher soll das Schweigen über das Schweigen gebrochen werden.
20:00 – 21:00 h | Eröffnung Ausstellung
//open : closed borders photographers//
Gespräch: Marcus Reichmann (Kurator) mit Andrea Diefenbach, Frank Gaudlitz, Loredana Nemes (angefragt) und Rebecca Sampson
Ausstellung mit Fotografien aus: Frank Gaudlitz: Warten auf Europa. Begegnungen an der Donau (2006) / Roman Bezjak: Sozialistische Moderne (2011) / Andrea Diefenbach: Land ohne Eltern (2012) / Pepa Hristova: Sworn Virgins (2013) / Loredana Nemes: Beautiful (2013) / Rebecca Sampson: Apples for sale (2018)
Die Foto-Ausstellung //open : closed borders photographs// spiegelt noch einmal die Vielfalt der fotografischen Positionen, die durch das Grenzgänger-Programm gefördert wurden. Andrea Diefenbach, Frank Gaudlitz und Roman Bezjak untersuchen in ihren Arbeiten die durch politische Umwälzungen und Globalisierung geprägten Transformationen postsowjetischer Gesellschaften und kommunistischer Architektur. Pepa Hristova portraitiert die letzten Schwurjungfrauen Europas, die sogenannten „Burrneshas“, die in Albanien ein Leben als Mann führen. Rebecca Sampson beleuchtet die Lebenswirklichkeiten indonesischer Hausmädchen, die in Hongkong als Migrantinnen zweiter Klasse in einer Parallelgesellschaft leben. In einem ausschließlich weiblichen sozialen Umfeld beginnen viele von ihnen eine Art sozialgeschlechtliches Wechselspiel, in dem sie männliche Rollen einnehmen. Loredana Nemes erzählt aus der eigenen Kinderperspektive in Kombination mit poetischen Texten von ihrer Heimatstadt Sibiu in Rumänien. In einer großen erzählerischen Klammer verhandeln die Künstler∙innen moderne Identitätsfragen auf politischer und zeitlicher Ebene sowie sich wandelnde Geschlechterrollen.
Die Veranstaltung findet mit begrenzter Ticketzahl vor Ort statt, bei gutem Wetter open air, und wird live gestreamt.
Zur Erläuterung: Die zwei Festivaltage sind open air geplant und wir ziehen bei schlechtem Wetter in unseren Saal. Im Verkauf sind pro Tag jeweils 60 Karten, die ausschließlich bei gutem Wetter gültig sind (Tickets verfügbar ab 26. August 2020, 12 h). Sollten die Veranstaltungen nach drinnen verlegt werden müssen, melden wir uns bei Ihnen am Vortag der Veranstaltung bis 18 Uhr per Mail mit einer Absage und die Vorauszahlung wird automatisch rückerstattet. Wir bitten Sie beim Besuch einer unserer Veranstaltungen vor Ort einen Mundschutz zu tragen und den Abstand zu anderen Gästen zu halten.
www.lcb.de/openclosedborders
Tickets
Tickets online bestellen:
https://literatur-berlin.tickettoaster.de/produkte/1127-tickets-open-closed-borders-grenzgaenger-festival-literarisches-colloquium-berlin-e-v-berlin-am-04-09-2020
Tickets online ab 26. August 2020, 12 h
Eintritt 8 € / 5 € (digital kostenfrei)
//open : closed borders//
Alle Infos zu Festival und Rahmenprogramm:
Teilnehmer•innen
Wolfgang Reinke, Rainer Schildberger, Valerie Fritsch, Yannic Han Biao Federer, Stanisław Mucha, Marcus Reichmann, Frank Gaudlitz, Roman Bezjak, Andrea Diefenbach, Pepa Hristova, Loredana Nemes, Rebecca Sampson, Tabea Grzeszyk, Daniela Dröscher
Quelle: Literarisches Colloquium Berlin
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Gespräch
Freitag, 04.09.2020, 18:00 Uhr
Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5
14109 Berlin
Open Air
Im Rahmen des »//open : closed borders// – grenzgänger festivals«
Valerie Fritsch, Yannic Federer & Stanisław Mucha im Gespräch zum Thema »Wenn das Schweigen zu laut wird. Über die transgenerationelle Weitergabe von Traumata«
Moderation: Daniela Dröscher
Eintritt:
€ 8,- / erm. € 5,- / digitales Ticket kostenfrei
Bei schlechtem Wetter im Saal
Weiterführende Links
Weitere Informationen zum Veranstalter:
Zur Ticketbuchung:
https://literatur-berlin.tickettoaster.de/produkte/1127-tickets-open-closed-borders-grenzgaenger-festival-literarisches-colloquium-berlin-e-v-berlin-am-04-09-2020
Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag
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