Datum/Zeit
Date(s) - 06/06/2024
19:30 - 21:30
Veranstaltungsort
Pingusson-Bau
Kategorien
LESUNG
Maylis de Kerangal
Donnerstag, 06.06.2024, 19:30
Pingusson-Bau
Hohenzollernstraße 60
66117 Saarbrücken
Deutschland
Maylis de Kerangal im Gespräch mit Nils Minkmar über Kanus und Die Lebenden reparieren
Moderation: Nils Minkmar
Eine Veranstaltung der Internationalen Bühne Saar
Eintritt:
€ 10,- / erm. €7,-
Weitere Informationen zur Veranstaltung:
https://www.staatstheater.saarland/detail/literatur-der-transformation
Maylis de Kerangal
Kanus
Aus dem Französischen von Andrea Spingler
Immer stimmt irgendetwas nicht. Wenn die Freundin Zoé plötzlich fremd wirkt, ihre Stimme ein ungewohntes Timbre aufweist, weil sie sich, wie sich endlich erweist, für einen Job beim Radio einem Sprechtraining unterzogen hat. Wenn sich nach Jahren der Fernbeziehung die langersehnte Nähe zu Sam nicht einstellt, weil sich die Liebenden nur übers Telefon kannten und sich ihre wahren Stimmen nicht synchronisieren wollen. Oder wenn der Vater es nicht übers Herz bringt, die von der verstorbenen Mutter gesprochene Ansage auf dem gemeinsamen Anrufbeantworter zu löschen – und damit ihre Stimme auf ewig verschwinden zu lassen.
Die acht ungleichen Frauenstimmen dieser alle Sinne ansprechenden Geschichten erzählen von Momenten, in denen Nähe und Entfremdung ineinander vibrieren. Wo eine winzig kleine Verschiebung im Gefüge alles entscheidend ist und Liebe in Skepsis umschlägt, Befangenheit in Zutrauen. Momente, die Raum für befreiend Neues schaffen.
Maylis de Kerangal
Porträt eines jungen Kochs
Roman
Aus dem Französischen von Andrea Spingler
Mit frischem Universitätsabschluss in der Tasche, beschließt der junge Franzose Mauro, seinem bisherigen Leben den Rücken zu kehren. Er will sich nun voll und ganz seiner wirklichen Leidenschaft verschreiben: dem Kochen. Mit seinem Fahrrad rast Mauro von Brasserien über Bistros zu Sternerestaurants, er kocht in Berlin und in Burma, springt vom Blanchieren zum Sautieren, von Bouillons zu Sorbets, von Marktgängen zu Nachtschichten – und eröffnet schließlich seinen eigenen kleinen Laden. Fünfzehn Lehrjahre, gezeichnet von geschundenen Händen, Schlafmangel und einer schleichend zerrinnenden Freizeit. Aber auch ein sinnliches Abenteuer der absoluten Hingabe und der Kunst des perfekten Menüs.
Maylis de Kerangal erzählt vom unvergesslichen Geschmack, der in einer Ochsenherztomate oder einem Strauch Wildkräuter steckt – und davon, wie sehr es einen Koch beglücken kann, die eigene kulinarische Philosophie zu finden.
Maylis de Kerangal
Eine Welt in den Händen
Roman
Aus dem Französischen von Andrea Spingler
Eine junge Frau, Paula Karst, entschließt sich, ihre Heimatstadt Paris zu verlassen und nach Brüssel umzusiedeln: Dort besucht sie die Akademie für angewandte Kunst und lernt, auch die schwierigsten Aspekte der Wirklichkeit mit der Hand täuschend nachzuahmen. Da solche Fähigkeiten in einer Zeit, die sich mit Surrogaten zufriedengibt, en vogue sind, ist sie ständig mit der termingerechten Erfüllung ihrer Aufträge beschäftigt: Mal ist ihre Kunst in Russland gefragt, mal soll sie in Paris die entsprechend luxuriösen Apartments illuminieren, schließlich bricht sie nach Rom auf, in das Reich der Cinecittà, um an der Illusion von Wirklichkeit zu arbeiten.
Doch die Serienproduktion von geschäftlichen Erwägungen dienenden Nachahmungen ist ihr nicht Herausforderung genug: Deshalb beschließt sie, sich bei den Nachbildungen der berühmten Höhlen von Lascaux (Entstehungszeit: zwischen 17000 und 15000 v. Chr.) in der Dordogne zu engagieren. Die Aufgabe unterscheidet sich zunächst in nichts von den gängigen, den Effekt der Realität erzeugenden Zeichnungen. Während der Arbeit an der millimetergenauen Rekonstruktion der berühmten Wandmalereien drängen sich ihr allerdings unabweisbare Fragen auf: Kann man als Gegenwartsmensch prähistorische Gemälde reproduzieren, müsste man sich dafür nicht in einen Urzeitmenschen verwandeln? Oder ist umgekehrt die Rettung der Zeichnungen durch Vortäuschung das einzige Gegenmittel zum die (Um-)Welt zerstörenden Lebensstil? Ist eine Welt, die jederzeit und überall zuhanden ist, nicht notwendigerweise dem Untergang geweiht? Gibt es überhaupt noch einen eindeutigen Unterschied zwischen Realität und Nachahmung, zwischen harten Fakten und inszenierten Illusionen, zwischen Nachrichten und fabrizierten Meldungen?
Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag
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Maylis de Kerangal: Porträt eines jungen Kochs – Roman (eBook (EPUB), 2020) – buch7
Maylis de Kerangal: Eine Welt in den Händen – Roman (Buch (Hardcover), 2019) – buch7
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