07. August 2019 in Berlin – Ann Cotten, Adi Keissar und Mathias Traxler im Rahmen der Veranstaltung „KÖRPER • TEXTE II“ präsentieren „Eine poetisch-performative Hommage an Else Lasker-Schüler“ (Lesung)


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Datum/Zeit
Date(s) - 07/08/2019
19:30 - 21:30

Veranstaltungsort
Literarisches Colloquium Berlin

Kategorien


KÖRPER·TEXTE II
„Ich saß im Sternenmantel“

Eine poetisch-performative Hommage an Else Lasker-Schüler von und mit Ann Cotten, Adi Keissar und Mathias Traxler
Moderation: Birte Fritsch

Else Lasker-Schüler ist die Dichterin deutscher Sprache, die für ihre Texte ebenso berühmt ist wie für ihre avancierten Performances, die Wieland Herzfelde 1969 in »Sinn und Form« als „Zaubergebet eines orientalischen Propheten“ beschrieben hat und in denen der Körper als Resonanzraum der Dichtung erfahrbar wurde. In diesem Jahr feiert die 1869 in Wuppertal-Elberfeld geborene und 1945 in Jerusalem verstorbene Künstlerin ihren 150. Geburtstag.

Im LCB begeben sich nun drei zeitgenössische Dichter·innen aus Israel, der Schweiz und Deutschland, den Lebensstationen Lasker-Schülers, auf die Spuren der legendären Grande Dame. Das Resultat ist eine performative Hommage, die auf Weihrauch jeder Art verzichtet.

Eine Veranstaltung des LCB in Kooperation mit der Projektleiterin für das Festivaljahr Meinwärts. 150 Jahre »Else Lasker-Schüler« des Kulturbüros der Stadt Wuppertal.

Eintritt frei

Tickets online bestellen: https://tickets.lcb.de/produkte/546-tickets-koerper-texte-ii-literarisches-colloquium-berlin-e-v-berlin-am-07-08-2019

Teilnehmer•innen

Adi Keissar, Ann Cotten, Mathias Traxler, Birte Fritsch

Quelle: Literarisches Colloquium Berlin
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Lesung
Mittwoch, 07.08.2019, 19:30 Uhr

Literarisches Colloquium Berlin

Am Sandwerder 5
14109 Berlin

Im Rahmen der Veranstaltung »KÖRPER • TEXTE II«
Eine poetisch-performative Hommage an Else Lasker-Schüler von und mit Ann Cotten, Adi Keissar und Mathias Traxler
Moderation: Birte Fritsch
Eintritt:

frei

Weiterführende Links
Weitere Informationen zur Veranstaltung: https://www.lcb.de/programm/koerper%c2%b7texte-ii/

Ann Cotten
Lyophilia

Inhalt

Ann Cotten ist erwachsen geworden, was uns ein Stück weit in die Zukunft katapultiert. Sie behauptet, nur mehr konstruktiv am Funktionieren eines vernünftigen Lebens für möglichst alle interessiert zu sein. Ganz der menschenfreundliche Roboter, quasi. Aber ihre seltsam labyrinthische, allzu respektvolle Art, mit Problemen umzugehen, zeugt noch von den Erfahrungen, die sie als junge Lyrikerin sammeln konnte.

In Proteus wird der ewigjugendliche Protagonist zusammen mit seiner Geliebten, einer slowenischen Erfolgspolitikerin mit zwei Kindern, in ein Paralleluniversum exportiert, in dem jede Überlegung Realität wird.

Indessen halten sich die alternden Bewohnernnnie des kurz nach Eröffnung bankrott erklärten Siedlungsasteroiden Amore (KAFUN) an Klischees und Running Gags fest, um einen Halt gegen die Trauer zu finden, die eine größere Gefahr darstellt als Internetlosigkeit, kosmische Strahlung und humanitäre Instantnudeln zusammen. Eine antigoneische Mission rettet die Helden vor der Versumpfung im eigenen Überleben.

Eine Sammlung von Erzählungen wie ein Schuss ins Knie. Was Ann Cotten die letzten Jahre etwas hochstaplerisch als »Science Fiction auf Hegelbasis« angekündigt hat, ist jetzt gekommen. Lyophilia erinnert an Tarkowskijs Special Effects: eine Formulierung, vor eine Wirklichkeit gehalten, und plötzlich wird präzise, was sonst in der Form eines dumpfen Ahnens herumvegetiert. Und wo der mögliche Realismus aufhört, fließt heiß und pochend Emotion heraus.

Ann Cotten
Der schaudernde Fächer – Erzählungen

»So könnte die Revolution aussehen: Nach dem Ordentlich-Schreiben des literarischen Realismus kehrt mit Ann Cotten die wilde, hermetische Provokation in die deutsche Literatur zurück.«
Ijoma Mangold, DIE ZEIT

Inhalt

»Ein paar Geliebte hatte ich, die wie Teeschalen waren, in die ich mich jeden Abend vertiefen wollte.« Die das sagt, ist nicht die Sorte Mensch, sich von Rührung beeindrucken zu lassen. Aber der traurige Student im Pierrotkostüm fällt ihr auf. Und als er eines Abends auf der Treppe vor ihr sitzt, nimmt sie ihn mit.

Der Hof einer japanischen Universität, ein abgelegenes Dorf in der Ukraine, Berliner Clubs, ein Bus, der sich seinen Weg durch die nächtliche algerische Wüste sucht – das sind nur ein paar der Orte, an denen die Helden dieser Erzählungen unterwegs sind, immer in den einen oder anderen Anblick versunken, immer bereit, vor der Liebe die Flucht zu ergreifen, um der Schönheit selbst ins Gesicht zu sehen.

Schwungvoll spannt Ann Cotten einen schillernden Fächer auf – aquarellierte Seegurken auf der einen Seite, auf der anderen Menschen in Liebeswirren. Die Wendigkeit ihrer Lyrik findet sich auch in diesen Erzählungen: Sie sind verspielt und zynisch, offenherzig und doch unwiderstehlich.

Ann Cotten
Verbannt! – Versepos
Mit Illustrationen von Ann Cotten

ORF-Bestenliste
»So könnte die Revolution aussehen.«
Ijoma Mangold, DIE ZEIT

Inhalt

Tosende Palmen, ein Rascheln im Sellerie, ein Tiger verschwindet, in der Ferne detoniert eine Atombombe, und das Bewusstsein beginnt, rückwärts zu laufen. Es gehört einer Fernsehmoderatorin, die aufgrund wiederholten Fehlverhaltens auf eine einsame Insel verbannt wurde, ausgestattet nach eigener Wahl mit Messer, Schleifstein und Meyers Konversations-Lexikon.

Doch sie ist nicht allein. Hier sind schon fünfundzwanzig Matrosen, die in den Jahren seit ihrem Schiffbruch eine beachtliche kleine Parallelgesellschaft aufgebaut haben, sie heißt Hegelland. Ursprünglich Quäker, hängen sie jetzt der selbsterfundenen Schraubenreligion an und unterhalten in arbeitsamer Kulturleistung drei Pressen von kontinuierlich steigender Druckqualität. Was wird nun angesichts der ersten Frau passieren, und was, wenn mehr kommen?

In 399 Neo-Spenser-Strophen schildert Ann Cotten die Turbulenzen, die nach einer weiblichen Flüchtlingswelle aus dem Internet in Hegelland entstehen. Die verschuldeten Prothesenträgerinnen werden unwillentlich zum Katalysator einer schon lange schwelenden Konterrevolution. Mithilfe von Reimen, Anspielungen, synästhetischen Zwängen und großer Anschaulichkeit wird dieser luzide Alptraum auch in Ihr Bewusstsein gehämmert.

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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