10. März 2019 in Frankfurt am Main – Ann Cotten, Tim Holland, Kim Hyesoon, Verity Spott, Gisela Oberbeck und Andy Vazul sprechen im Rahmen von „Fokus Lyrik“ zu „Eine Frage der Zeit – Lyrik zwischen Dystopie und Utopie“ (Gespräch)


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Datum/Zeit
Date(s) - 10/03/2019
11:00 - 13:00

Veranstaltungsort
Künstlerhaus Mousonturm

Kategorien


Festivalkongress
Sonntag, 10.03.2019, 11:00 Uhr

Künstlerhaus Mousonturm

Waldschmidtstraße 4
60316 Frankfurt am Main

Im Rahmen von »Fokus Lyrik«
»Eine Frage der Zeit – Lyrik zwischen Dystopie und Utopie«
Mit Ann Cotten, Tim Holland, Kim Hyesoon, Verity Spott, Gisela Oberbeck und Andy Vazul

Ann Cotten
Lyophilia

Inhalt

Ann Cotten ist erwachsen geworden, was uns ein Stück weit in die Zukunft katapultiert. Sie behauptet, nur mehr konstruktiv am Funktionieren eines vernünftigen Lebens für möglichst alle interessiert zu sein. Ganz der menschenfreundliche Roboter, quasi. Aber ihre seltsam labyrinthische, allzu respektvolle Art, mit Problemen umzugehen, zeugt noch von den Erfahrungen, die sie als junge Lyrikerin sammeln konnte.

In Proteus wird der ewigjugendliche Protagonist zusammen mit seiner Geliebten, einer slowenischen Erfolgspolitikerin mit zwei Kindern, in ein Paralleluniversum exportiert, in dem jede Überlegung Realität wird.

Indessen halten sich die alternden Bewohnernnnie des kurz nach Eröffnung bankrott erklärten Siedlungsasteroiden Amore (KAFUN) an Klischees und Running Gags fest, um einen Halt gegen die Trauer zu finden, die eine größere Gefahr darstellt als Internetlosigkeit, kosmische Strahlung und humanitäre Instantnudeln zusammen. Eine antigoneische Mission rettet die Helden vor der Versumpfung im eigenen Überleben.

Eine Sammlung von Erzählungen wie ein Schuss ins Knie. Was Ann Cotten die letzten Jahre etwas hochstaplerisch als »Science Fiction auf Hegelbasis« angekündigt hat, ist jetzt gekommen. Lyophilia erinnert an Tarkowskijs Special Effects: eine Formulierung, vor eine Wirklichkeit gehalten, und plötzlich wird präzise, was sonst in der Form eines dumpfen Ahnens herumvegetiert. Und wo der mögliche Realismus aufhört, fließt heiß und pochend Emotion heraus.

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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