12. September 2024 in Berlin – Logan February, Tahir Hamut Izgil, Maria Stepanova, Hannah Sullivan, Christian Filips, Marcel Kohler und Mira Tscherne präsentieren beim Internationalen Literaturfestival Berlin vor Ort und im Netz „Poetry Night“ (Lesung und Gespräch)


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Datum/Zeit
Date(s) - 12/09/2024
20:00 - 21:50

Veranstaltungsort
Haus der Berliner Festspiele, Seitenbühne

Kategorien


Poetry Night

Vielstimmige, schillernde Sprachkunst mit einigen der wichtigsten Lyrikstimmen der Gegenwart gibt es bei der Poetry Night zu erleben. Uigurische, russische, britische und nigerianische Dichter:innen lesen in ihren Sprachen. Im Wechsel mit den Autor:innen tragen Schauspieler:innen die deutschen Texte, die teils exklusiv für das Festival übersetzt wurden, vor.

Durch die Gedichte Tahir Hamut Izgils spuken hungrige Geister und es geht um Anrufe, die das Herz schneller schlagen lassen. Maria Stepanovas lyrisches Ich spricht in »Winterpoem 20/21« (Ü: Olga Radetzkaja) feinfühlig von Krieg, Exil und Verbannung. Hannah Sullivan erzählt mit schonungsloser Ehrlichkeit von Mutterschaft und dem Tod ihres Vaters und findet in »You, Very Young in New York« lebendige Bilder für ein urbanes Lebensgefühl. Logan February umkreist in »Mental Vodoo« (Ü: Christian Filips) körperliche Begehren und steht »jenseits des verfilzten 21. Jahrhunderts / Mit beiden Beinen fest im prähistorischen Afrika«.

Mit Logan February, Tahir Hamut Izgil, Maria Stepanova, Hannah Sullivan

Es moderiert Karolina Golimowska.

Es lesen Christian Filips, Marcel Kohler, Mira Tscherne.

Das Gespräch findet auf Englisch statt. Lesung in diversen Sprachen und auf Deutsch.

Für Tahir Hamut Izgil wird Joshua Freeman aus dem Uigurischen ins Englische dolmetschen.
Zum Livestream:
https://consent.youtube.com/m?continue=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Flive%2FpcLKweazgng%3Ffeature%3Dshare%26cbrd%3D1&gl=DE&m=0&pc=yt&cm=2&hl=de&src=1

Tickets

Wir verkaufen unsere Tickets über die Website der Berliner Festspiele.
Jetzt bestellen:
https://tickets.kbb.eu/kbb.webshop/webticket/bestseatselect?eventId=14609

Details
12. September 2024
20:00 / Dauer: 110′
Maria Stepanova, Logan February, Tahir Hamut Izgil, Hannah Sullivan
12€, Ermäßigt 8€

Veranstaltungsort:
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstr. 24
10719 Berlin
Seitenbühne

Quelle: Internationales Literaturfestival Berlin
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LESUNG
Maria Stepanova
Donnerstag, 12.09.2024, 20:00
Haus der Berliner Festspiele
Seitenbühne
Schapernstraße 24
10719 Berlin
Deutschland
Im Rahmen des »internationalen literaturfestivals berlin« und der »Poetry Night«
Maria Stepanova liest aus ihren Gedichten
Es lesen außerdem Logan February, Tahir Hamut Izgil und Hannah Sullivan
Moderation: Karolina Golimowska
Lesung des deutschen Texts: Christian Filips u.a.
Eintritt:
€ 12,- / erm. € 8,-

Weitere Informationen zur Veranstaltung:
https://literaturfestival.com/events/poetry-night/

Maria Stepanova
Der Absprung
Roman
Aus dem Russischen von Olga Radetzkaja

Wie schreiben, wenn die Wörter im Mund zerfallen? Was tun, wenn das eigene Land nur noch für Tod und Zerstörung steht?

Die Schriftstellerin M., seit einigen Monaten im europäischen Exil, bricht ins Nachbarland auf – ein Festival hat sie zu Lesungen eingeladen. Die Reise ist voller Pannen: der vorgesehene Anschlusszug existiert nicht, das Ladekabel des Telefons geht verloren. Auf dem Grenzbahnhof in F. wartet niemand, der Kontakt zu den Veranstaltern ist abgebrochen.

Die Lage erfüllt sie mit Erleichterung. M. durchstreift die Stadt, und was ihr begegnet, sind lauter Freiheitsversprechen: ein Escape Room, ein Wanderzirkus, eine flüchtige Bekanntschaft – und am Ende die langersehnte Chance, ihre Identität loszuwerden und zu verschwinden. Aber kann das gelingen?

Die Geschichte spielt im Sommer 2023: Russlands Krieg gegen die Ukraine endet nicht. Metaphern und Anspielungen, von Thomas Hobbes bis Paul Bowles, durchziehen Stepanovas fesselnde, an Wahrnehmungen und Gedanken reiche Prosa. Hat sie, die Nabokov-Leserin, eine Einladung zur Selbst-Enthauptung geschrieben? Es bleibt an uns, den Leserinnen, ob wir ihren »Absprung« als Akt der Befreiung oder der Verneinung verstehen wollen.

Maria Stepanova
Winterpoem 20/21
Zweisprachige Ausgabe . Aus dem Russischen von Olga Radetzkaja

Der Ausbruch der Covid-Pandemie setzte im März 2020 einem Aufenthalt Maria Stepanovas im britischen Cambridge ein Ende. Zurück in Russland, verbrachte sie die folgenden Monate in einem Zustand der Erstarrung – die Welt hatte sich vor ihr zurückgezogen, die Zeit war »ertaubt«. Als sie aus diesem Zustand auftauchte, begann sie Ovid zu lesen. Motive fanden zueinander, die lange in ihr gewartet hatten. Wie schon in Der Körper kehrt wieder verwandelt sie historische und aktuelle Kataklysmen in ein ungemein feingliedriges, bewegliches Gebilde aus Rhythmen und Stimmen.
Das Poem, das in einer rauschhaften poetischen Inspiration entstand, spricht vom Winter und vom Krieg, von Verbannung und Exil, von sozialer Isolation und existentieller Verlassenheit. Stepanova findet grandiose Bilder für das Verstummen: wenn etwa Worte, die wir einander zurufen, in der Luft gefrieren und unser Gegenüber nicht mehr erreichen. Das Werk verwebt Liebesbriefe und Reiseberichte, chinesische Verse und dänische Märchen in eine vielstimmige Beschwörung der gefrorenen und langsam auftauenden Zeit.

Maria Stepanova
Mädchen ohne Kleider
Aus dem Russischen von Olga Radetzkaja

Mädchen ohne Kleider, Kleider ohne Leute, Ob aus Luft – auch in ihren neuen, so liedhaften wie erzählerischen Gedichtzyklen macht sich Maria Stepanova an die »Reparatur des Lebens«. Auslöser können Zufallsfunde sein: etwa das Foto von einer jungen Namenlosen, nackt auf einer Chaiselongue, dem Auge des Freiers ausgesetzt wie das Wild im Visier des Jägers. Den existentiellen Impuls, Frauen dem pornographischen Blick zu entziehen und sie zu retten, indem sie ihre Schutzlosigkeit in Poesie bannt, spürt man in jeder Zeile. Sie setzt ihre ganze Kunst dafür ein, die Erschütterung in luzide, unpathetische Verse zu bringen.

Immer sind irgendwo Mädchen ohne Kleider.

Immer ist da etwas, das an ihnen frisst.

Immer ist da etwas, das von ihnen bleibt.

Immer ist da etwas für immer vorbei.

Nie mehr wird sie den Holztrottoir betreten,

In der Hand den zitronengelb welken Schirm

Wie ein Sonnenrad, das sich dreht,

Die Straßenfrau bei der Arbeit am Sex der anderen,

Dies ist das einzige Foto von ihr.

Darauf zu sehen: rund wie die Sonne, ihr Hintern.

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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