Datum/Zeit
Date(s) - 14/11/2024
18:15 - 19:45
Veranstaltungsort
Zentrum für Psychiatrie, Hörsaal
Kategorien
VORTRAG
Dagmar Herzog
Donnerstag, 14.11.2024, 18:15
Zentrum für Psychiatrie
Hörsaal
Klinikstraße 36
35392 Gießen
Deutschland
Im Rahmen der Reihe »Medizin im Dialog: Ethik – Kultur – Politik«
Dagmar Herzog präsentiert Eugenische Phantasmen
Eine Veranstaltung des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin
Eintritt:
frei
Dagmar Herzog
Eugenische Phantasmen
Eine deutsche Geschichte
Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2021. Mit zahlreichen Abbildungen
Dieses Buch ist ein Experiment. Es unternimmt den Versuch, eine Geistesgeschichte der geistigen Beeinträchtigung zu schreiben, indem es die Debatten über den Wert behinderten Lebens nachzeichnet, wie sie in den letzten 150 Jahren geführt wurden. Abgrund dieser Epoche war ein schier unvorstellbares Massenmordprojekt, das eine komplexe Vorgeschichte hat und eine erstaunlich lange Nachgeschichte. Die Eugenik zu verlernen, hat sich in Deutschland als ein außerordentlich zäher Prozess erwiesen, der bis heute nicht abgeschlossen ist.
Dagmar Herzog schildert die immer wiederkehrenden Konflikte über die Deutung von Fakten und die daraus zu ziehenden praktischen Konsequenzen. In diesen sowohl politisch als auch emotional hoch aufgeladenen Auseinandersetzungen vermischten sich Konzepte aus Medizin und Pädagogik mit religiös-theologischen Vorstellungen, aber auch mit solchen über Arbeit und Sexualität, menschliche Verwundbarkeit und wechselseitige Abhängigkeit. Wie soll man über die Mitbürger:innen mit den unterschiedlichsten kognitiven Beeinträchtigungen und psychiatrischen Diagnosen denken und fühlen? Wie mit ihnen umgehen? Indem die Deutschen über diese Fragen stritten, rangen sie stets auch um ihr Selbstverständnis als Nation.
Dagmar Herzog
Cold War Freud
Psychoanalyse in einem Zeitalter der Katastrophen
Aus dem Amerikanischen von Aaron Lahl
Hitzige Kämpfe tobten in der Folge des Zweiten Weltkrieges um das Erbe Sigmund Freuds. Die verspätete Aufarbeitung des Nationalsozialismus, die sexuelle Revolution und die Dekolonisation stießen fundamentale Transformationsprozesse in der psychoanalytischen Theorie an, die ihrerseits auf die Kultur zurückwirkten. Von den USA über Europa bis nach Lateinamerika schildert Dagmar Herzog die Deutungskämpfe einer Zunft, deren konkurrierende Theorien über Begehren, Angst, Aggression, Lust und Trauma mal konservativen, mal subversiven Zielen dienten – und hält damit ein innovatives Plädoyer für die Psychoanalyse als Erkenntnisinstrument im Dickicht der Verflechtung von Psyche und Gesellschaft.
Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag
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Verschiedene Medien bzw. Formate:
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