21. September 2023 in Berlin – Eva-Maria Thimme und Andreas Nachama sprechen über „Martin Buber“ (Gespräch)


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Datum/Zeit
Date(s) - 21/09/2023
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort
Katholische Akademie

Kategorien


GESPRÄCH
Martin Buber
Donnerstag, 21.09.2023, 19:00
Katholische Akademie in Berlin
Hannoversche Straße 5
10115 Berlin
Deutschland
Übersetzerin Eva-Maria Thimme im Gespräch mit Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama
Moderation: Torsten Lattki

Eine Veranstaltung des Deutschen Koordinierungsrats der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, der Katholischen Akademie in Berlin, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Berlin und des Jüdischen Verlags im Suhrkamp Verlag
Eintritt:
frei; um Voranmeldung wird gebeten

Anmeldung und weitere Informationen zur Veranstaltung:

Begegnungen mit Martin Buber

Paul Mendes-Flohr
Martin Buber
Ein Leben im Dialog
Aus dem Englischen von Eva-Maria Thimme

Eine der prägenden Gestalten der deutsch-jüdischen Geschichte war Martin Buber, der Philosoph und politische Verfechter des Dialogs, der Verständigung, des Gesprächs von Ich und Du, wie sein Hauptwerk heißt. 1878 in Wien geboren, in Lemberg aufgewachsen, sammelte Buber früh Zeugnisse des chassidischen Lebens. 1902 war er einer der Mitbegründer des Jüdischen Verlags und der Monatszeitschrift Der Jude. Seine religionsphilosophischen Beiträge haben weit in die Wissenschaft und Literatur hineingewirkt. 1938 übersiedelte Martin Buber nach Jerusalem und lehrte an der Hebräischen Universität. Er setzte sich für die Verständigung zwischen Juden und Arabern in Israel ein und suchte nach 1945, gegen viele Widerstände, das Gespräch mit den Deutschen. Der christlich-jüdische Dialog verdankt ihm die wesentlichen Impulse.

Martin Buber starb 1965 in Jerusalem. Sein Werk wirkt bis heute im Dialog von Religionen und Kulturen, Nationen und Individuen.

»Diese ausgezeichnete Biographie gewährt den besten Einblick in Leben und Werk eines der herausragendsten jüdischen Denker und zeichnet ein Panorama des reichen intellektuellen und kulturellen Lebens des deutschen Judentums.« Amir Eshel

Martin Buber
Ein Land und zwei Völker
Zur jüdisch-arabischen Frage
Herausgegeben und eingeleitet von Paul R. Mendes-Flohr

»Es besteht für mich kein Zweifel daran, daß es die Schicksalsfrage des Nahen Ostens ist, ob eine Verständigung zwischen Israel und den arabischen Völkern zustande kommt, solange noch eine Möglichkeit dazu besteht. Damit ein so großes, fast präzedenzloses Werk gelingt, ist unerläßliche Voraussetzung, daß geistige Vertreter der beiden Völker miteinander in ein echtes Gespräch kommen, in dem sich gegenseitige Aufrichtigkeit und gegenseitige Anerkennung verbinden. Die geistigen Vertreter müssen in vollem Sinne des Wortes unabhängige Menschen sein, Menschen also, die durch keinerlei Rücksicht gehindert werden, der Sache, die sie als wahr und gerecht erkannt haben, rückhaltlos zu dienen.«
Diese Sätze Martin Bubers (1878-1965) sind von ungebrochener Aktualität. Unter dem programmatischen Titel Ein Land und zwei Völker vereinigt der vorliegende Band die politischen Schriften des bedeutenden Religionsphilosophen. In ihnen wird deutlich, wie sehr ein grundlegendes, am nicht zerstörbaren Wert aller Menschen orientiertes sittliches Bewußtsein, das auf Versöhnung zielt, der Politik eine vernünftige Selbstbestimmung ermöglicht, ohne die konkreten Erfordernisse in Konflikten aus den Augen zu verlieren. Martin Buber geht es um das ›Miteinander‹, nicht um die Konfrontation, so wie er in seiner Philosophie des Dialogs bemüht war, ›Ich‹ und ›Du‹ in ihrer menschlichen Eigenständigkeit zusammenzubringen. Dabei erörtert er Fragen, die damals wie heute auf die drängenden und ungelösten Probleme im Zusammenleben von Juden und Arabern, von Israelis und Palästinensern hinweisen. »Haben wir einen eigenen Weg?« – »Falsche Propheten« – »Ein Judenstaat mit Kanonen, Flaggen und Orden?« – »Zwei Völker in Palästina« – »Wir brauchen die Araber, die Araber brauchen uns« sind Themen, die Buber in diesem Band behandelt. In seinem erweiterten Vorwort geht der Herausgeber Paul Mendes-Flohr auf die aktuelle politische Situation im Nahen Osten ein.
Martin Bubers politische Schriften sind ein Dokument kritischer Vernunft und menschlicher Integrität, das aus seinem Geschichtsbewußtsein die normative Kraft für ein Leben in Frieden bezieht. Für Bubers Humanismus gilt ein Wort von Gustav Landauer, das heute so aktuell ist wie eh und je: »Frieden ist möglich, weil er notwendig ist.«

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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