24. März 2023 in Berlin – Joshua Groß, Dilek Güngör, Anna Kim, Ursula Krechel, Nadja Küchenmeister, Matthias Nawrat, Yade Yasemin Önder, Teresa Präauer, Ingo Schulze und Senthuran Varatharajah präsentieren „XYZ: Autor·innentreffen und -gespräch“ (Gespräch)


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Datum/Zeit
Date(s) - 24/03/2023
19:30 - 21:30

Veranstaltungsort
Literarisches Colloquium Berlin

Kategorien


GESPRÄCH
Heike Geißler, Anna Kim und Deniz Utlu
Freitag, 24.03.2023, 19:30
Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5
14109 Berlin
Deutschland
Im Rahmen des Autor:innen-Treffens »XYZ – Im Alphabet der Generationen (II)«
Heike Geißler, Anna Kim , Deniz Utlu u.a. im Gespräch
Moderation: Lothar Müller und Wiebke Porombka
Eintritt:
€ 8,- / erm. € 5,-

Weitere Informationen zur Veranstaltung:

XYZ – Im Alphabet der Generationen (II)

Anna Kim
Geschichte eines Kindes
Roman
In einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Wisconsin bringt im Juli 1953 die zwanzigjährige Telefonistin Carol Truttman ein Kind zur Welt. Noch in derselben Nacht gibt sie den Jungen zur Adoption frei. Daniel, so sein Name, bleibt in der Obhut eines Sozialdienstes. Bald sehen sich die betreuenden Kinderschwestern mit einem aus ihrer Sicht schwerwiegenden Verdacht konfrontiert: Das Baby scheint, anders als von der Mutter angegeben, nicht »weiß« zu sein, sondern, wie es in der Behördensprache der damaligen Zeit heißt, »indianisch«, »polnisch« oder »negrid« – ein Skandal in einer homogen weißen, den rigorosen Gesetzen der Rassentrennung unterworfenen Gesellschaft. Eine Sozialarbeiterin soll die wahre ethnische Herkunft des Kindes ermitteln. Dazu muss sie allerdings den Vater des Kindes ausfindig machen, dessen Identität die leibliche Mutter nicht preisgeben will …
In Anna Kims Geschichte eines Kindes geht es um die so wirkmächtige wie fatale Idee von »Rasse«, die bis heute nicht nur die Gesellschaft prägt, sondern auch den privaten Raum durchdringt, Familien entzweit, Karrieren verhindert, Lebenswege bestimmt. Klug und berührend erzählt dieser Roman, der auf einer wahren Begebenheit beruht, wie wir aufeinander schauen und was wir glauben, im anderen zu sehen.

Heike Geißler
Die Woche
Roman

»Politik, Europa, Gegenwart, Alltag, das kann einem ja nun keiner erzählen, dass das keine Auswirkungen hat«, ruft die Erzählerin ihrer Freundin Constanze zu. Zusammen sind sie die proletarischen Prinzessinnen – »Prinzessinnen, wie sie nicht in jedem Buche stehen. Aber wartet nur, wir schreiben uns in die Bücher hinein«. Zusammen wollen sie Widerstand leisten. Eine Revolte anzetteln. Die alten Märchen überschreiben. Denn etwas ist aus den Fugen geraten: Plötzlich drängen sich immer mehr Montage in die Woche. Da sind Riesen, die wie aus dem Schauermärchen in die Wirklichkeit schnellen. Da ist der Tod, der, eben noch erschöpft, immer mehr zum Akteur wird. Da ist ein unsichtbares Kind, das dafür plädiert, geboren zu werden. Da ist der schönste Roman der Welt in weißen Jeans. Höchste Zeit also, jedwede Ohnmacht zu überwinden.

Dies ist der Roman einer ungewöhnlichen Woche in Leipzig, in der auf Montag nicht mehr Dienstag folgt, alte Sicherheiten verloren gehen und neue Formen des solidarischen Sprechens und Handelns erprobt werden – in Übertreibung, Abschweifung, Torheit und Spiel. Es ist ein luzider Kommentar auf unsere Gegenwart, ein Plädoyer für Spaß, klugen Protest und das Ringen um Lebendigkeit – radikal subjektiv und hoch politisch.

Deniz Utlu
Gegen Morgen
Roman
Als Kara von Berlin nach Frankfurt fliegt, gerät das Flugzeug in ein schweres Gewitter. Im Angesicht des drohenden Absturzes scheint plötzlich Ramón wenige Reihen vor ihm zu sitzen. Ramón, der nie eingeladen war und trotzdem immer kam, der bei Kara und Karas bestem Freund Vince auf dem Sofa in der Küche übernachtete, bis er von einem Tag auf den anderen verschwand. Nach der Notlandung kehrt Kara ruhelos nach Berlin zurück, wo er sich auf die Suche nach Ramón begibt und damit auf die Spuren seiner eigenen Vergangenheit. Er findet den Verlorengeglaubten in einer Plattenbausiedlung und bietet ihm an, in Vince’ ehemaliges Zimmer zu ziehen. Dort bekommt Ramón eines Nachts Besuch von Fremden. Wenig später ist er wieder verschwunden. Dass es diesmal ein Abschied für immer sein könnte, wird Kara bewusst, als er ihm bis nach Paris folgt, dort aber nur mehr eine Stadt in Aufruhr findet.
Deniz Utlu erzählt in Gegen Morgen von einer tiefen Erschütterung und fragt, was uns ausmacht: das, was wir zurückgelassen haben, oder das, was vor uns liegt. In flirrenden Bildern spürt er den Versäumnissen und Potentialen eines Lebens nach sowie der Menschlichkeit, die da beginnt, wo wir nicht auf uns selbst, sondern auf andere achten.

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag
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19.30 Uhr, Literarisches Colloquium Berlin e.V.
Am Sandwerder 5, 14109 Berlin
Abschlussveranstaltung des Autor:innentreffens »XYZ – Im Alphabet der Generationen« (23. bis 24. März 2023)
Teilnehmer:innen des Treffens u.a. Joshua Groß, Dilek Güngör, Anna Kim, Ursula Krechel, Nadja Küchenmeister, Matthias Nawrat, Yade Yasemin Önder, Teresa Präauer, Ingo Schulze und Senthuran Varatharajah
Moderation: Lothar Müller und Wiebke Porombka

Weiterlesen:

XYZ – Im Alphabet der Generationen (II)

Quelle: Jung und Jung Verlag
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XYZ: Autor·innentreffen und -gespräch
Die öffentliche Abendveranstaltung findet mit vier Teilnehmer·innen des Autor·innentreffen statt.

XYZ – Im Alphabet der Generationen (II)

Mit Roman Ehrlich, Paula Fürstenberg, Heike Geißler, Joshua Groß, Dilek Güngör, Thomas Hettche, Lorenz Just, Hannes Köhler, Anna Kim, Ursula Krechel, Nadja Küchenmeister, Katja Lange-Müller, Matthias Nawrat, Yade Yasemin Önder, Karl-Heinz Ott, Teresa Präauer, Ingo Schulze, Jackie Thomae, Deniz Utlu und Senthuran Varatharajah

Die öffentliche Abendveranstaltung findet mit vier Teilnehmer·innen des Autor·innentreffens statt.

Moderation: Lothar Müller und Wiebke Porombka

Mehr Informationen zum Projekt:
https://lcb.de/programm/xyz/

Viel ist vom Zerfall der Gesellschaft in immer mehr Gruppen und Untergruppen die Rede. Auch im literarischen Feld gibt es zunehmend Abgrenzung und gegenseitiges Unverständnis im Umgang mit Sprache. Wollte man sich auf Verallgemeinerungen einlassen, könnte man sagen, dass ältere Autor∙innen sich eher darauf berufen, die Kunst habe frei zu sein und sollte im Grunde alles dürfen. Dagegen gibt es bei jüngeren Autorinnen und Autoren eine Tendenz dazu, Sprache eher als Herrschaftsmittel zu sehen, die Menschen ausschließen und verletzen kann. Wir wollen mit dem Autor·innentreffen einen Beitrag dazu leisten, das Gespräch untereinander nicht abreißen zu lassen.

Als zentrale Veranstaltung des Projekts »XYZ – Im Alphabet der Generationen« laden wir deshalb zwanzig Schriftsteller·innen am 23. und 24. März 2023 ins LCB ein. Wir glauben, die beste Art, wie Autor:innen miteinander ins Gespräch kommen, ist die Beschäftigung mit der Grundlage ihrer Tätigkeit: Die Diskussion über literarische Texte soll deshalb im Vordergrund stehen. Dazu erhoffen wir uns Diskussionen auch darüber, wie und inwieweit sich Sprache politisch verstehen lässt. Präsentiert und in die Öffentlichkeit getragen werden die Diskussionen und Erkenntnisse am Abend des zweiten Konferenztages: Lothar Müller und Wiebke Porombka werden mit vier Teilnehmer·innen die Gespräche auf der Bühne Revue passieren lassen, Konfliktlinien aufzeigen und neue Begegnungsflächen eröffnen. Und aus dem Publikum heraus melden sich auch die anderen Tagungsteilnehmer·innen zu Wort.

Tickets

Tickets online bestellen:
https://literatur-berlin.tickettoaster.de/produkte/2628-tickets-xyz-im-alphabet-der-generationen-ii-literarisches-colloquium-berlin-e-v-berlin-am-24-03-2023

Eintritt 8 € / 5 €. Auch an der Abendkasse.

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Zur Projektseite

»XYZ – Im Alphabet der Generationen«:
https://lcb.de/programm/xyz/

Teilnehmer•innen

Paula Fürstenberg, Roman Ehrlich, Thomas Hettche, Teresa Präauer, Karl-Heinz Ott, Senthuran Varatharajah, Deniz Utlu, Nadja Küchenmeister, Matthias Nawrat, Hannes Köhler, Heike Geißler, Joshua Groß, Dilek Güngör, Lorenz Just, Anna Kim, Ingo Schulze, Ursula Krechel, Yade Yasemin Önder, Katja Lange-Müller, Jackie Thomae, Lothar Müller, Wiebke Porombka

Quelle Literarisches Colloquium Berlin

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