Datum/Zeit
Date(s) - 31/10/2023
16:00 - 18:00
Veranstaltungsort
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend, Casino-Gebäude, Raum 1.801
Kategorien
VORTRAG
Oliver Nachtwey
Dienstag, 31.10.2023, 16:00
Goethe-Universität
Casino-Gebäude
R 1.801
Nina-Rubinstein-Weg 1
60323 Frankfurt
Deutschland
Im Rahmen der Internationalen Ringvorlesung des Promotionskollegs »Dialektik der Teilhabe. Dynamiken sozialräumlicher Öffnung und Schließung«
Oliver Nachtwey hält einen Vortrag zum Thema »Regressive Modernisierung«
Carolin Amlinger, Oliver Nachtwey
Gekränkte Freiheit
Aspekte des libertären Autoritarismus
Corona-Kritiker mit Blumenketten, Künstlerinnen, die naturwissenschaftliche Erkenntnisse infrage stellen, Journalisten, die sich als Rebellen gegen angebliche Sprechverbote inszenieren: Der libertäre Autoritäre hat Einzug gehalten in den politischen Diskurs. Er sehnt sich nicht nach einer verklärten Vergangenheit oder der starken Hand des Staates, sondern streitet lautstark für individuelle Freiheiten. Etwa frei zu sein von Rücksichtnahme, von gesellschaftlichen Zwängen – und frei von gesellschaftlicher Solidarität.
Der libertäre Autoritarismus, so Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey, ist eine Folge der Freiheitsversprechen der Spätmoderne: Mündig soll er sein, der Einzelne, dazu noch authentisch und hochgradig eigenverantwortlich. Gleichzeitig erlebt er sich als zunehmend macht- und einflusslos gegenüber einer komplexer werdenden Welt. Das wird als Kränkung erfahren und äußert sich in Ressentiment und Demokratiefeindlichkeit.
Auf der Grundlage zahlreicher Fallstudien verleihen Amlinger und Nachtwey dieser Sozialfigur Kontur. Sie erläutern die sozialen Gründe, die zu einem Wandel des autoritären Charakters führten, wie ihn noch die Kritische Theorie sich dachte. Die Spätmoderne bringt einen Protesttypus hervor, dessen Ruf nach individueller Souveränität eine Bedrohung ist für eine Gesellschaft der Freien und Gleichen: die Verleugnung einer geteilten Realität.
Hg.: Nicole Mayer-Ahuja, Oliver Nachtwey
Verkannte Leistungsträger:innen
Berichte aus der Klassengesellschaft
»Sie halten den Laden am Laufen«: Pflegekräfte, Paketbotinnen oder auch Arbeiter in den großen Fleischfabriken des Landes. Für ihren Einsatz während der Corona-Pandemie wurden sie von den Balkonen der Republik beklatscht. Doch ihr Alltag ist oft geprägt von prekären Beschäftigungsverhältnissen, schlechten Arbeitsbedingungen, Druck, Stress und Diskriminierung.
Die Autor:innen dieses Bandes haben mit Beschäftigten in für unser Leben so wichtigen Branchen wie Gesundheit, Ernährung oder Logistik gesprochen. Entstanden sind eindringliche Porträts, die sichtbar machen, was in der modernen Klassengesellschaft häufig im Schatten bleibt: Wie erfahren diese »Helden und Heldinnen des Alltags« ihre Situation? Welche Probleme machen ihnen am meisten zu schaffen? Und wo liegen Chancen für Veränderung? Das Ergebnis ist eine ebenso notwendige Würdigung der verkannten Leistungsträger:innen wie ein unverzichtbarer Beitrag zum Verständnis der Arbeitswelt von heute.
Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag
Veranstaltungsort:
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend, Casino-Gebäude, Raum 1.801
Theodor-W.-Adorno-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
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Verschiedene Medien bzw. Formate:
Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey: Gekränkte Freiheit – Aspekte des libertären Autoritarismus (eBook (EPUB), 2022) – buch7
Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey: Gekränkte Freiheit – Aspekte des libertären Autoritarismus (Buch (Hardcover), 2022) – buch7
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